Alexander Schimmelbusch - Hochdeutschland

Victor ist Investmentbanker, extrem erfolgreich im Beruf aber geschieden, was nicht wundert, denn er ist ein waschechter Unsympath. Er versteht es auf der Klaviatur der Gier sowohl seiner Partner und Angestellten als auch auf der seiner Geschäftspartner zu spielen wie kein Zweiter. Und das auch noch mit gehobenem Zynismus zu beobachten. Doch sein fast müheloser Erfolg im Geschäftlichen lässt ihn die Sinnlosigkeit und Leere seiner Existenz zwischen vollverglaster Villa, Luxushotels und Bürotürmen nur umso deutlicher spüren. Um diesem Ennui zu entkommen, verfasst er wie im Rausch ein politisches Manifest, das die politische Welt Deutschlands radikal verändern wird. Schimmelbusch, selbst ehemaliger Investmentbanker, ist ein Kenner dieses Milieus.Ihm gelingt es mit viel Witz, Tempo und Raffinesse diesen Victor zu einem lang nachhallenden Gegenwartserklärer zu machen, der sich auch vor den Figuren eines Houellebecqs nicht verstecken muss.

Tropen, 214 S., 20 €